Quelle Bramscher Nachrichten 

Marcus Alwes

Die Pläne für einen Campingplatz

 



Die Pläne für einen Campingplatz der Altersgruppe „40+“ auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte Schierberger Krug in Nellinghof sind vom Tisch. Der Gemeinderat in Neuenkirchen-Vörden wird sich nicht mit entsprechenden Änderungen des Flächennutzungsplans oder gar einem Bebauungsplan befassen.
Die Entscheidung der Kommunalpolitiker fiel mit 12:9 in geheimer Abstimmung, zwei Ratsmitglieder aus den Reihen der Union fehlten an diesem Abend. Vorausgegangen war im Sitzungssaal an der Küsterstraße ein lebhafter Austausch der in dieser Frage bereits hinlänglich bekannten Argumente.
„Dieser Campingplatz passt nicht nach Nellinghof“, rief beispielsweise Josef Schönfeld (Wählergemeinschaft IGNV). „Einige Nachbarschaften werden zerbrechen“, orakelte sein Fraktionskollege Heinz Fehrmann. „Wir müssen hier nicht klein denken“, hielt ihnen Waldemar Herdt (AfD) entgegen, „wir müssen überlegen, wie wir Unternehmer und Investoren in die Gemeinde holen können.“
Gäste offenbar mit dem Ergebnis einverstanden Karlheinz Rohe (CDU) befand, „dieses Projekt kann für Nellinghof einen Mehrwert darstellen“. Der Christdemokrat regte an, sich mit einer Flächennutzungsplan-Änderung zu befassen, damit im Zuge eines solchen offiziellen Verfahrens ergebnisoffen „das Für und Wider genau dokumentiert werden“ könne.
Alle Bürger und die Träger öffentlicher Belange hätten, so Rohe, die Möglichkeit, sich mit Stellungnahmen einzubringen. Andreas Frankenberg schlug hingegen vor, eine Bürgerumfrage im Nellinghof zu machen. Das Ergebnis – falls es denn eindeutig ausfalle – könne möglicherweise eine Orientierungshilfe für die Ratsmitglieder sein, so der SPD/FDP-Sprecher.
Die rund 20 Bürger auf der Zuschauerempore im Rathaus verfolgten die engagierte Debatte rund um die Campingplatz-Pläne (circa 35 Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen mit Bioladen und Café) und die geheime Abstimmung mit großem Interesse. Eine ganze Reihe von ihnen schien nach Sitzungsschluss mit dem Ergebnis in Sachen Nellinghof zufrieden zu sein.
Investor und Grundstücksbesitzer Guido Oevermann erklärte unterdessen, er habe für sein Gelände rund um den früheren Schierberger Krug „keinen Plan B in der Tasche“. Vorerst werde dort also nichts passieren. Das Gebäude droht nun weiter zu verfallen, der weitläufige Garten droht weiter zu verwildern.