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Neuenkirchen-Vörden. Trotz Kritik hält die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden an dem Plan fest, am Erlenweg in Neuenkirchen ein Baugebiet auszuweisen.

Der Gemeinderat billigte bei fünf Gegenstimmen die Planungen der Gemeinde, rund 1,3 Hektar der etwa zehn Hektar großen Schneithorst-Grünfläche als Wohnbaufläche auszuweisen. Die Unterlagen für die Änderung des Flächennutzungsplans werden nun ein zweites Mal öffentlich ausgelegt. Die Debatte scheint weiter an Fahrt aufzunehmen. Denn: Nun wurde auch das Ausmaß der beabsichtigten Bebauung erstmals sichtbar.

Regenrückhaltebecken umstritten

Auf der ausgewiesenen 12 800 Quadratmeter großen Fläche soll demnach ein knapp 3900 Quadratmeter großes Regenrückhaltebecken entstehen. Weitere 220 Quadratmeter sind für die verkehrliche Anbindung an den Erlenweg vorgesehen. Dies schreibt die Gemeinde in der jüngst veröffentlichten Begründung für die entsprechende Änderung im Flächennutzungsplan. Die Ausweisung der Grünfläche als Wohnbaufläche sei notwendig, um das angrenzende geplante Baugebiet „Hinterste Flage“, das von der Volksbank vermarktet wird, ermöglichen zu können. Ein kleiner Teil der Schneithorst-Grünfläche werde für Ver- und Entsorgungseinrichtungen und die Anbindung am Erlenweg benötigt.

Der kleine Teil fiel jedoch für einige Ratsmitglieder größer aus als gedacht. Deutliche Kritik richtete vor allem Ratsherr Heinrich Hoppe (IGNV) aus. „Wir reden hier von einem Drittel der ausgewiesenen Fläche. Das ist kein kleiner Teil“, so Hoppe. Auf großes Unverständnis stieß bei ihm die Tatsache, dass die Begründung der Flächennutzungsplanänderung erst nach der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses veröffentlicht wurde. Das Ausmaß der Bebauung sei ihm vorher nicht bewusst gewesen. Im Fachausschuss hatte er sich seiner Stimme noch enthalten. Nun stimmte er wie vier weitere Ratsmitglieder gegen die Planungen der Gemeinde.

 

Klimaschutz vor Ort

„Im Wesentlichen geht es also um ein Regenrückhaltebecken“, so Hoppe. Gegen eine Zufahrt zum Erlenweg spreche nichts, gegen ein Regenrückhaltebecken auf der Grünfläche in der Größenordnung einiges. Das empfindliche und erhaltenswerte Biotop habe von einer zusätzlichen Anpflanzung von einigen Obstbäumen nicht viel, wenn ein großer Teil verschwinde. In der öffentlichen Debatte erhalte der Klima- und Naturschutz eine immer größer werdende Rolle. „Fängt Klima- und Naturschutz nicht gerade hier vor Ort an?“, fragte Hoppe.

Zudem bemängelte Hoppe, dass die vielen kritischen Stellungnahmen (Landkreis Vechta, Anwohner, NABU, Pro Natura) gänzlich nicht berücksichtigt werden. Eine Alternative zu dem Regenrückhaltebecken an dieser Stelle sei ferner nicht ausreichend geprüft worden. „Manchmal ist es besser Sachen zu belassen wie es ist“, so Hoppe.

Schwierige Entwässerung

Letzteren Vorwurf, der auch von Josef Schönfeld (IGNV) bekräftigt wurde, bestritt Bauamtsleiter Jürgen Rolfsen. So sei eine Entwässerung zur Westerhauser Straße hin nicht möglich, da die entsprechenden Flächen nicht zur Verfügung stehen würden. Rolfsen betonte zudem nochmals, dass die Änderung des Flächennutzungsplans nur eine vorbereitende planerische Maßnahme sei. Das tatsächliche Ausmaß der Bebauung werde erst im anstehenden Bebauungsplan beschlossen. Ein großer Teil der Wiese, die sich noch bis zur Westerhauser Straße erstreckt, sei zudem von einer Bebauung gänzlich unberührt.

Ihre Zustimmung zu den Planungen der Gemeinde äußerten Andreas Frankenberg (SPD) . Der Aufstellungsbeschluss werde benötigt, um ein dringend notwendiges Baugebiet im Ortsteil Neuenkirchen weiter voranzutreiben, so der einhellige Tenor.