SPD ist wegen Bürgermeisterkandidaten unschlüssig

Neuenkirchen-Vördens Sozialdemokraten wissen noch nicht,

ob der Ortsverein einen eigenen Bewerber gegen Ansgar Brockmann antreten lässt

                                                             

            Umdenken:                                                                                  Autos:

 Andreas Frankenberg will den „Schulexpress“.                Hermann Schütte will den Herrengarten entlasten.         

                                                   

Neuenkirchen-Vörden (kpl). Nein, die Katze wollten Andreas Frankenberg, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins NeuenkirchenVörden, und Hermann Schütte, Chef der von den Sozialdemokraten dominierten SPD/FDPFraktion im Gemeinderat, nicht aus dem Sack lassen.

Auf die Frage, ob die Partei die SPD bei der nächsten Bürgermeisterwahl im Herbst einen eigenen Bewerber präsentieren wird, der gegen den wieder kandidierenden Amtsinhaber Ansgar Brockmann antritt, hieß es nur:.

Der Ortsverein habe das noch nicht endgültig entschieden.

Die Suche nach möglichen Bewerbern laufe derzeit noch.

In anderen Punkten dagegen besteht für beide Kommunalpolitiker Klarheit. So werde in den kommenden fünf Jahren einer der Schwerpunkte der politischen Arbeit die Hausarztversorgung in der Gemeinde sein.

„Die Kommune muss sich da einbringen“, sagte Hermann Schütte.

Er hält es da für einen möglichen Beitrag, dass die Gemeinde das Gebäude für ein „Medizinisches Versorgungszentrum“ (MVZ) errichtet oder mietet und Ärzten anbietet, dort Praxisräume zu pachten.

In ferner Zukunft könnte es sogar so sein, dass die Kommune selbst Ärzte anstellt. Auf jeden Fall sei es wichtig, die medizinische Versorgung der Bürger vor Ort langfristig sicherzustellen. Die SPD befürworte ein zentrales MVZ, sagte Andreas Frankenberg.

Andere Ratsmitglieder bevorzugten es dagegen, wenn es in Neuenkirchen und in Vörden Arztpraxen gibt.

Auf jeden Fall wolle die SPD wissen, wie es in Zukunft hinsichtlich der medizinischen Versorgung weitergehen soll. Weiter kündigten die beiden Ratsmitglieder an, die Sozialdemokraten hielten an der Gründung eines Waldkindergartens als Einrichtung einer der vorhandenen Kindertagesstätten in Neuenkirchen-Vörden fest.

„Wir sehen das als zusätzliches Angebot für die Eltern und Kinder“, stellte der Fraktionsvorsitzende dazu fest. Der Waldkindergarten sollte seiner Meinung nach maximal 15 Plätze haben.

Es gebe dafür bereits ein Konzept von einer Familie aus der Gemeinde, das eine gute Diskussionsgrundlage biete. Im Bereich Schulen setzt sich Andreas Frankenberg dafür ein, an den Grundschulen das System des sogenannten Schulexpresses zu etablieren.

Das bedeutet: Eltern sollen ihre Kinder nicht mehr mit dem Auto bis direkt vor das Schulgebäude bringen, sondern an festgelegten „Haltestellen“ abgeben. Von denen aus begleiten Betreuer die Kinder in Gruppen zur jeweiligen Schule.

Das würde nach Worten Hermann Schüttes zum Beispiel eine deutliche Entspannung der Verkehrssituation in der Siedlung Herrengarten kurz vor dem Schulbeginn und kurz nach Schulschluss bedeuten, weil die „Haltestellen“ für die Kinder dieser Schule idealerweise außerhalb der Siedlung liegen sollten.

Der Name „Herrengarten“ fällt auch, wenn die beiden Sozialdemokraten darüber sprechen, grundsätzlich einige Straßenführungen in der Gemeinde zu überdenken. So möchten sie für den Herrengarten eine zweite Erschließung neben der über die Holdorfer Straße.

Allerdings sollte die erforderliche Straße nach dem Wunsch der SPD nicht in Richtung Dammer Straße, sondern in Richtung Seeligenhofstraße führen.

Ausdrücklich stellten sich beide Sozialdemokraten hinter die Planungen für eine Mobilitätsstation im Bereich des Neuenkirchener Bahnhofs. Das sei ein zukunftsorientiertes Projekt, das die verschiedenen Verkehre – Bahn, Bus, Kraftfahrzeug, Fahrrad und Fußgänger – sinnvoll miteinander kombinieren werde.

Letztendlich solle sich zum Beispiel jemand, der aus der Nordwestbahn ausgestiegen ist, Bahnhof entweder ein Auto oder ein Fahrrad leihen können, um damit zum Beispiel zum Dümmer zu fahren.

Und da die E-Mobilität immer wichtiger werde, sollten sich zukünftig beim Bahnhof nach der Umsetzung der geplanten Mobilitätsstation auch Ladesäulen für E-Autos- und -Fahrräder befinden.

Die zum Ausleihen gedachten Fahrzeuge solle aber nicht die Gemeinde anschaffen, sondern eine Fremdfirma gegen entsprechende Leihgebühren zur Verfügung stellen.

Mit Blick auf den Bahnhof wollen sich Andreas Frankenberg und Hermann Schütte sich auch dafür einsetzen, dass an der Nordseite des Bahnhofsgelände ein Gelände zum Parken für Kraftfahrzeuge entsteht.