50 neue Plätze entstehen in Neuenkirchen-Vörden / Übergangslösung auf einer rund 2650 Quadratmeter großen Fläche

Um dem Bedarf an Kita-Plätzen nachkommen zu können, hat der Gemeinderat Neuenkirchen-Vörden in einer Sondersitzung einer Übergangslösung zugestimmt. Die Not ist schon längere Zeit bekannt und ist nun augenscheinlich noch mal größer geworden. Im Ortsteil Neuenkirchen fehlen bereits jetzt für das kommende Kindergartenjahr 25 Regelplätze für Drei- bis Sechsjährige. Unmittelbar hinter dem Neuenkirchener Rathaus soll daher nun eine zweigruppige Übergangslösung errichtet werden.
Maximal für fünf Jahre Auf einer rund 2650 Quadratmeter großen Fläche im Baugebiet „Hinter dem Rathaus“ sollen angemietete Container aufgestellt werden. Mit dem Grundstückseigentümer, der katholischen Kirchengemeinde St. Viktor, soll hierfür ein maximal fünf Jahre laufender Erbpachtvertrag vereinbart werden. Die Kosten bezifferte die Gemeindeverwaltung auf 17000 Euro pro Jahr. Die Mietkosten für die Container wurden auf insgesamt 187200 Euro geschätzt. Für den An- und Aufbau sowie das Verlegen von Versorgungsleitungen seien außerdem einmalige Kosten von jeweils 20000 Euro zu erwarten, 50000 Euro für die Gestaltung der Außenanlagen sowie 80000 Euro für die Ausstattung der Kita.
Mit dem Start des neuen Kindergartenjahres am 1. August 2022 sollen zwei Regelgruppen mit insgesamt 50 Kita-Plätzen dort untergebracht werden. Die Option der Errichtung einer dritten Gruppe sei laut Bürgermeister Ansgar Brockmann ebenfalls denkbar. Schließlich könne der Bedarf an Kita-Plätzen noch steigen – insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine.
Mit großer Mehrheit (bei drei Enthaltungen und drei Gegenstimmen) stimmte der Rat für die Planungen der Gemeinde. Kritik kam jedoch aus den Reihen der IGNV. Josef Schönfeld bemängelte, dass die Gemeinde zu viel Zeit habe verstreichen lassen, um eine bessere Alternative zu finden „Wir sind jetzt in der Bredouille, kurzfristig etwas machen zu müssen“, so Schönfeld. Die Problematik sei jedoch bereits seit mehr als einen Jahr bekannt. „In dieser Zeit hätte sich sicherlich auch was anderes finden können“, meinte er.
Bürgermeister Ansgar Brockmann widersprach Schönfeld und entgegnete, dass die Verwaltung nach einer externen Lösung Ausschau gehalten habe. Diese habe sich jedoch schlichtweg nicht finden können.
Vorschläge der IGNV-Fraktion für einen anderen Standort (Bahnhofstraße, Johanniterstraße, Kruse-Betriebsgelände) wurden von der Verwaltung als unpassend erachtet, unter anderem aufgrund der jeweiligen Verkehrssituation. Diesen Argumenten folgte der überwiegende Teil des Gremiums.
„Wir haben uns schon in der letzten Legislaturperiode die Mühe gemacht, etwas Passendes zu finden, haben jedoch nichts Passendes gefunden“, sagte auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Karlheinz Rohe. Er sehe keine bessere Alternative, die zudem so ortsnah gelegen sei. „Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen, wir müssen es wieder herausholen“, meinte Günter Plohr (SPD). Die Fläche hinter dem Rathaus sei für eine Übergangslösung besonders geeignet, da sie ortsnah sei und über Versorgungsleitungen verfüge. Zudem könne der angrenzende Spielplatz in der Siedlung übergangsweise mit genutzt werden.
Träger aus Bad Essen Einigkeit herrschte bei der Wahl des Trägers, der sowohl die Übergangslösung als auch die später geplante Kita an der Alfhausener Straße betreiben möchte. Ein Arbeitskreis hatte hierfür Gespräche und Besichtigungen mit drei potenziellen Trägern vorgenommen. Der Verbund sozialer Dienste (VSD) mit Sitz in Bad Essen sei hierbei besonders überzeugend aufgetreten. Einstimmig folgte der Rat diesem Vorschlag. Alle Ratsfraktionen bewerteten eine Trägervielfalt in der Gemeinde als positiv.